Die Mühen der Ebene – hart und heiß

Nun bin ich endgültig in der Ebene angekommen, Schluss mit den Bergen, den hohen Gipfeln, den Schneefeldern, den Bergwiesen, der Ruhe und der Stille, auch Schluss mit den sanften grünen Hügeln, den Weinbergen, dem Zirpen der Zikaden. Stattdessen Straßen, Autolärm, hässliche Gewerbegebiete und Hitze ohne Ende und kein Schatten.

Aber von vorne. Der Morgen hat heute so angefangen wie der Abend gestern aufgehört hat: Mit einen gemütlichen und ausgiebigen, liebevoll angerichteten Frühstück auf der Hotelterrasse mit dem Blick auf die Prosecco-Weinberge. Frisch gestärkt nahmen Karsten und ich dann unsere heutige Tagesetappe in Angriff. Zuerst ging es wie gestern weiter durch die Hügellandschaft mit Olivenbäumen, Weinreben, Pinien etc. wie es im Italien-Bilderbuch steht.

Olivenbaum vor Hügellandschaft

Leider ging es viel auf Straßen entlang, was nicht so angenehm zu laufen ist, aber mit wenig Verkehr und erinnert malerischen Landschaft, die für das mühevollere Gehen entschädigte. Unterwegs fahren wir auch dieser alle Mühle:

Molinetto della Croda

Und eine Lagerhalle, vor der alte Fahrzeuge rumstanden, wir z.B. dieser alten Lokomotiven:

Alte Lokomotiven

Diese haben mich ein bisschen an den Zugfriedhof von Uyuni in Bolivien erinnert (Beate: erinnerst du dich noch?). Aber schon dort mussten wir auf einer Straße laufen, auf der schon relativ viel Verkehr war.

Nach einer kleinen Rast, während der uns Vicky, die ja heute morgen in Tarzo loslaufen musste, wieder eingeholt hat, begann dann wirklich der allerletzte kleine Anstieg nach Collalto Mit einer kleinen Burg:

Castello di Collalto

Ab dann führte der Weg wieder durch etwas Wald mit Schatten nach San Daniele, wo ich mich vorerst von Vicky und Karsten trennen musste, da sie ein Hotel in Susegana haben, während ich heute noch nach Ponte della Priula musste. Von San Daniele sah man auch erstmals die Ebene des Piave, die jetzt für die nächsten Tage mein Wandergebiet sein wird.

Blick auf die Ebene

Hinabgestiegen ging es dann auf einem Damm entlang nach Ponte della Priula. Dieser war zwar angenehmer zu laufen als die Straßen, bot aber außer einem wehmütigen Blick zurück auf die Berge sonst keine weiteren Attraktionen.

Blick zurück auf Col Visentin und (ganz schwach) die Dolomiten

Nach einer Stunde in der schattenlosen Hitze, die wahrscheinlich einen guten Vorgeschmack auf die nächsten drei Tage gab, erreichte ich dann mein heutiges Etappenziel, Ponte della Priula, das eigentlich nur aus einem Gewerbegebiet mit einer großen Durchgangsstraße, vielen Firmen und einigen Geschäften und meinem Hotel besteht.

Das Hotel ist in vielen das absolute Gegenteil zu dem gestern: während das gestern große, neue, komfortable Zimmer hatte mit einem guten Restaurant und einer traumhaften Lage, ist das heutige schon etwas in die Jahre gekommen, hat kleine Zimmer und liegt sehr verkehrsgünstig.

Damit ihr meine heutige Wanderung nachvollziehen könnt, hier noch der Link zum GPS-Track: Arfanta – Ponte della Priula

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